Hügelgrab
Informationen
Es handelt sich um die Rekonstruktion eines Hügelgrabes der Bronzezeit, so wie er auch in der Gemarkung Klinge von den damals hier lebenden Menschen etwa errichtet wurde. Bei den archäologischen Untersuchungen in den Jahren 1941 bis 1943 und in den Jahren 1977 bis 1983, wurden mehrere Hügelgräber dieser Art (Erdentnahmegruben, Steinkranz und Hügelkörper) untersucht.
Die Abmaße waren verschieden sowohl in Höhe und Durchmesser, insbesondere die Höhe ist durch Erosion (Wind/ Wasser) nicht mehr in der ursprünglichen Höhe nachvollziehbar. Die Entnahmegräben waren oberirdisch, aus diesem Grund auch nicht mehr erkennbar.
Die Hügelaufschüttung, aus Sand und Steinen bestehend, hatte die Bestattungen oder auch Nachbestattungen beinhaltet. Bei den letzten Ausgrabungen in den Jahren 1977 bis 1982 wurde nur noch der Rest freigelegt. Grabhügel wurden bereits zu früheren Zeiten vielleicht auch schon wenige Jahrhunderte nach der Errichtung ergraben und erfuhren dadurch eine Zerstörung.
Bereits in den 50er Jahren des 20. Jahrhundert wurde das Hügelgrab auf dem Gelände des damaligen Hügelgräberfeldes in Klinge zu Anschauungszwecken und wegen der Erhaltung neu errichtet.
Dies sollte auch das Ziel sein, ein Hügelgrab in einem realen Abmaß in seinem äusseren Erscheinungsbild zu rekonstruieren, ohne den Inhalt (Grabkammer, Bestattungen, usw.) nachzugestalten.

Das Hügel- und Flachgräberfeld der Lausitzer Kultur in Klinge
In der Gemarkung Klinge lag 1,8km NNW der Kirche unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Weißagk ein Hügel- und Flachgräberfeld. Im Herbst des Jahres 1938 wurden laut Fundmeldung beim Stubben roden von Waldarbeitern Gräber entdeckt und gemeldet. In den Jahren 1939-41 wurde unter Leitung von F. Kilian im Süd-Ost-Teil des Gräberfeldes eine Ausgrabung vorgenommen. Zwei Grabhügel der bronzezeitlichen Lausitzer Kultur wurden vollständig ausgegraben und weitere zehn Grabhügel durch Nord-Süd-Suchschnitte sondiert.
Die umfangreichen archäologischen Rettungsarbeiten im Bereich des Tagebaus fanden seit 1977 im Raum Klinge unter Leitung von R. Probst statt, und mussten im Jahr 1982 wegen der vollständigen Devastierung der Gemeinde schnellstens zu Ende kommen. Bei dieser Grabungskampange wurden 6.200m² des Fundplatzes untersucht. Es wurden acht Grabhügel vollständig sowie drei Grabhügel zum Teil und 259 Flachgräber, 71 Grubenverfärbungen, ferner 16 Feuerstellen neben diversen Scherbenstellen ausgegraben.
Die Belegung des Platzes beginnt mit der Zeit der Buckelstufe der bronzezeitlichen Lausitzer Kultur und zieht sich dann bis in die Zeit der Brillendorfer Gruppe. Ausserdem treten noch Keramikfunde der Schnurkeramik und der Trichterbecherkultur auf.
Mehrere Eisenverhüttungsplätze wurden nahe dem ausgedehnten Raseneisensteinvorkommen in unmittelbarer Nähe vom Forsthaus Rossow und nördlich der Salzstraße gefunden.
Insgesamt gelang es eine Fläche von rund 11.000m² auf dem Hügel- und Flachgräberfeld und den anderen Fundflächen zu untersuchen. Ohne Berücksichtigung der Ausgrabungsarbeiten von 1939 konnten 450 Flachgräber, 16 Hügelgräber, 125 Grubenverfärbungen, 18 Feuerstellen und zahlreiche Scherbenstellen ergraben werden.
Insgesamt ließen sich nach Beendigung der Geländearbeiten feststellen, dass die Fundplätze der Gemeinde Klinge eine kleine Siedlungsgruppe der Lausitzer Kultur repräsentieren, wobei ein vollständig ergrabenes Hügel- und Flachgräberfeld vorliegt.


Literatur
- Ausgrabungen und Funde, Sonderdruck Band 30 von 1985, Herr R. Probst Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam
- Brandenburgisches Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte Wünsdorf
- Schulchronik Klinge von 1939/40
- Chronik „Das Dorf Klinge von seinen Anfängen bis zum Jahre 1980“
- Heimatverein Klinge e.V.