Raubrittertor
Geschichte
Der Torbogen gilt als besonderes Wahrzeichen der Gemeinde Klinge.
Das steinerne Tor mit dem barocken Sandsteinplastiken ist etwa 500 Jahre alt und war ursprünglich der Haupteingang zum ehemaligen Gutshof in Klinge.
Um die Anlage rankt sich eine Sage:
Danach gab es in Klinge eine mittelalterliche Sumpfburg. Die hier lebenden Raubritter, drei Brüder, überfielen Durchreisende und hielten diese bis zum Eintreffen des geforderten Lösegeldes im Burgverlies gefangen. Wurden die Forderungen nicht erfüllt, schnitt man den Gefangenen die Unterkiefer ab. Als es im 16. Jahrhundert gelang, die als unbezwingbar geltende Burg zu zerstören und die Raubritter gefangen zu nehmen, wurden auch ihnen zur Strafe ihrer Freveltaten die Unterkiefer herausgeschnitten.
Als Abschreckung und zur Erinnerung wurden später drei Ritterskulpturen aus Sandstein gefertigt und auf das Haupttor zum Schloss gesetzt.
Als im Jahre 1931 ein Tuchfabrikant die Anlage erwerben wollte, wehrten sich die Klinger Bürger energisch und verhinderten den Abriss. Danach wurde das Tor unter Denkmalschutz gestellt.
1974 rammte ein Kran das Mauerwerk und die Büsten stürzten herab und zerbrachen. Die Klinger Bürger, besorgt um den Fortbestand ihrer Gemeinde, deuteten dieses Ereignis als den Anfang vom Ende ihres geliebten Heimatortes.
1976 erzwang der Braunkohlebergbau die Umsiedlung der Bevölkerung von Klinge. Die Ritterbüsten wurden später saniert und im Forster Rosengarten aufgestellt.
Erst im Jahre 2001 wurde es möglich, die alte Toranlage auf historischem Boden wieder zu errichten.
In diesem Wahrzeichen lebt die Erinnerung an den Heimatort Klinge fort.